Beckenbodentraining in der Schwangerschaft

Beckenbodentraining

„Kegeln“ für eine gesunde Schwangerschaft.

Foto: milkos/123rf/Seni

Ein neues Leben in sich heranwachsen zu fühlen – diese Erfahrung gehört wohl zu den Schönsten im Leben einer Frau. Doch die Veränderungen im weiblichen Körper belasten manche mehr als erwartet. Viele kommen jetzt erstmals mit ihrem Beckenboden in Kontakt, der alle Organe trägt: Diese Muskelschichten sollten rechtzeitig gestärkt werden, um das Baby und auch die Blase zu unterstützen. Dabei helfen die sogenannten Kegel-Übungen – benannt nach ihrem Erfinder Arnold H. Kegel. Sie stärken mit gezieltem An- und Entspannen die Muskulatur. Yoga und Pilates tragen ebenfalls dazu bei, die Körpermitte zu kräftigen und gleichzeitig das Baby positiv anzuregen. Wer sich dabei noch viel an der frischen Luft bewegt, lindert seine Müdigkeit oder Rückenschmerzen und sorgt für Vitalität und Wohlbefinden auch beim Baby. Doch die verkleinerte Kapazität der Blase und kleine Füßchen-Tritte können Urin unkontrolliert austreten lassen – was viele als sehr unangenehm empfinden, aber völlig normal ist. Blasenschwäche betrifft etwa 30 Prozent aller Schwangeren. Und auch nach der Entbindung braucht der weibliche Körper seine Zeit, um sich zu regenerieren. Jede Schwangerschaft und die Geburt schwächen die Beckenbodenmuskulatur. Deshalb ist es normal, dass manche Frauen noch etwa drei Monate danach inkontinent sind. Deshalb empfiehlt es sich, rechtzeitig und offen das Beratungsgespräch in der Apotheke zu suchen. Denn dort gibt es hautfreundliche und atmungsaktive Hygiene-Einlagen, die Urin sofort aufsaugen und unangenehme Gerüche binden. Wichtig ist es auch, in der Schwangerschaft trotz schwacher Blase genügend zu trinken. Mindestens zwei Liter täglich braucht der Körper zur Unterstützung.

Tipps für werdende Mütter

  • Trotz Blasenschwäche genug Flüssigkeit trinken.
  • Auf die Toilette gehen, sobald der Drang zu spüren ist – nach einer Weile kann es zu spät sein.
  • Wenn man beim plötzlichen Drang den Urin nicht halten kann, sollte die Toilette alle 30–40 Minuten aufgespürt werden, auch wenn kein Dranggefühl da ist.
  • Auf die Intimpflege achten – luftige Kleidung aus natürlichen Materialien tragen und spezielle Kosmetika zur Intimpflege sowie geeignete Schutzmitteln für Blasenschwäche nutzen.
  • Harntreibende Nahrungsmittel und Getränke meiden.
  • Verstopfungen meiden.
  • Immer auf Toilette gehen, wenn notwendig und „nicht einhalten” – dies kann zu Inkontinenzepisoden führen, wenn das Baby auf die Blase tritt.
  • In den Schwangerschaftswochen darauf achten, die Blasenschwäche nicht mit dem Fruchtwasser zu verwechseln.
  • Rechtzeitig mit Kegelübungen anfangen und Beckenbodenmuskulatur stärken.
Quelle: txn/ab
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