Durch Yoga und Pilates mit dem Körper im Einklang

Die beiden Entspannungstechniken Yoga und Pilates schaffen den perfekten Ausgleich zum stressigen Alltag. Was sind die Unterschiede und für wen sind die beiden Trainingsarten geeignet?

Im Herbst und Winter ist man meist sportlich nicht ganz so aktiv wie in den Sommermonaten. Doch auch in der kalten Jahreszeit lässt sich einiges für Körper und „Seele“ tun. Insbesondere Yoga- und auch Pilatesübungen sind eine tolle Möglichkeit, sich fit und gesund zu halten. Sowohl Fitness-Studios als auch private Yoga- und/oder Pilatesstudios bieten vielerorts diverse Kurse für Anfänger und Fortgeschrittene an. Nach fachkundiger Anleitung lassen sich viele Übungen dann auch ganz einfach im Alltag einbauen.

Ausrüstung zum Einstieg

Was braucht man für Yoga und/oder Pilates: Das wichtigste Utensil ist eine Matte, die es mittlerweile in vielen verschiedenen Ausführungen gibt. Hier muss jeder für sich entscheiden, was ihm wichtig ist: dick oder dünn, leicht oder schwer, aus PVC oder Baumwolle, etc. – im Geschäft am besten einmal probeliegen. Auf jeden Fall sollte die Matte schadstoffgeprüft sein. Die Kleidung sollte atmungsaktiv und bequem, aber nicht zu weit geschnitten sein, da zum Beispiel ein ständig rutschendes T-Shirt bei manchen Übungen sehr lästig sein kann. Wer an kalten Tagen nicht barfuß trainieren möchte, zieht am besten nicht zu dicke rutschfeste Socken an. Idealerweise hat man für die Übungen zuhause auch einen Gymnastikball zu Verfügung. Wer Spaß an Yoga oder Pilates hat, kann später noch mit speziellen Rollen und Bändern etc. aufrüsten.

Yoga bringt Ruhe und Gelassenheit

Das schon vor über 2000 Jahren in Indien entwickelte Yoga kombiniert Atem- und Körperübungen mit Meditationstechniken, um den Körper zu lockern und somit zu entspannen. In den Trainingsstunden werden zunächst Atem- und Dehnübungen gemacht, denen Übungen zur Kräftigung der Muskulatur folgen. Die Sitzungen enden meist mit einer Tiefenentspannungsphase. Je anspruchsvoller die Übungen werden, desto mehr Körperspannung  wird benötigt. Ganz wichtig ist beim Ausüben der Yogaübungen die richtige Atmungstechnik. Hier wird die so genannte Bauchatmung (siehe Kasten), bei der ausschließlich durch die Nase geatmet wird, angewandt. Yoga kann im Prinzip jeder machen. Wer allerdings gesundheitliche Einschränkungen, wie Bluthochdruck oder beispielsweise eine Bandscheibenvorfall hat, fragt vorher sicherheitshalber seinen Arzt, ob Yoga oder auch Pilates ohne Bedenken trainiert werden dürfen.

Yoga in der Schwangerschaft

Die Zeit der Schwangerschaft ist für jede Frau eine ganz besondere Zeit, die nicht nur mit körperlichen, sondern auch mit seelischen Veränderungen verbunden ist. In speziellen Yoga-Kursen für Schwangere werden Übungen ausgewählt, die u.a. dazu beitragen, die Beweglichkeit sowie die Durchblutung des Beckens zu fördern, Rückenschmerzen vorzubeugen, aber auch insgesamt Gelassenheit und Entspannung in dieser neuen Phase des Lebens zu empfinden. Ganz besonders wichtig sind natürlich auch die gezielten Atemübungen, die während der Schwangerschaft und auch bei der Geburt äußerst hilfreich sind. Yoga-Kurse für Schwangere werden in Yoga-Schulen und häufig in Krankenhäusern angeboten und sind für die teilnehmenden Frauen auch immer eine schöne Gelegenheit sich auszutauschen.

Pilates für eine bessere Körperhaltung

Pilates wurde viel später als Yoga erst im Laufe des 19. Jahrhunderts von Joseph Hubert Pilates entwickelt. Bei seiner Entspannungsmethode sollen insbesondere schwächere und tiefer liegende Muskeln, wie die tiefen Bauch- und Beckenbodenmuskeln gestärkt werden. Dadurch werden nach einiger Zeit sowohl eine bessere Körperhaltung als auch mehr Beweglichkeit erreicht. Hier wird die Brustkorbatmung bevorzugt, bei der durch die Nase ein- und durch den Mund ausgeatmet wird.

Unterschiede zwischen Yoga und Pilates

Wer bisher weder Yoga noch Pilates gemacht hat, sollte zunächst besser mit Yoga beginnen, da die Pilates-Übungen doch etwas anspruchsvoller sind. Vereinfacht kann man sagen, dass es das Ziel von Yoga ist, Körper und Seele durch Meditation, Konzentration und Atmung in Einklang zu bringen. Beim Yoga, das auch als Bewegungslehre bezeichnet wird, fließen somit auch spirituelle Aspekte mit ein. Dies ist beim Pilates nicht der Fall; hier soll durch kontrollierte und bewusste Übungen ein bessere Körperhaltung und Körperwahrnehmung erzielt werden. Seit einiger Zeit gibt es auch „Yogilates“, hier werden die verschiedenen Übungen von Yoga und Pilates miteinander kombiniert.

Fazit: Auch wenn Yoga und Pilates unterschiedliche Herangehensweisen haben, dienen beide Methoden dazu, das Körperbewusstsein als auch die Beweglichkeit und Fitness des Teilnehmers zu verbessern und für Entspannung zu sorgen. Ob Yoga oder Pilates einem besser gefällt, muss jeder für sich entscheiden. Wer genug Zeit und Ausdauer hat, der macht idealerweise einfach beides!

Die tiefe Bauchatmung (KASTEN)

In Stress-Situationen kann manchmal schon eine gezielte Bauchatmung helfen, um sich zu entspannen. Los geht‘s: Hände auf den Bauch legen, um die Atembewegung zu spüren. Beim Einatmen den Bauch hinausschieben und beim Ausatmen wieder hineinschieben. Möglichst gleichmäßig ein- und ausatmen – jeweils ca. 3 bis 4 Sekunden lang. Atmung 10x wiederholen. Diese kleine Yoga-Übung kann man ganz einfach zwischendurch im Sitzen, Liegen oder Stehen machen.

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