Ein Haustier braucht Zeit und Aufmerksamkeit

Viele Kinder wünschen sich sehnlichst ein Haustier. Das ist verständlich, doch ein solcher Schritt muss vorher sehr gut vorbereitet sein, denn oft wird vieles rund um die Anschaffung eines Tieres nicht genau bedacht. Hier ein paar  wichtige Tipps.

Grundsätzlich ist es eine tolle Sache, wenn Kinder schon früh die Möglichkeit bekommen, zusammen mit einem Haustier aufzuwachsen. Doch nicht immer passen die Lebensumstände von Familie und Tier ideal zusammen. Damit es keine Enttäuschung gibt, weil das Tier schlimmstenfalls wieder weggegeben werden muss, sollte man überlegt handeln. Leider ist nämlich die anfängliche Begeisterung oft schnell verflogen, wenn es um lästige Dinge, wie Hund ausführen oder Vogelkäfig oder Aquarium saubermachen geht. Man muss sich immer klarmachen, dass Haustiere Lebewesen und kein Spielzeug sind, welches man einfach auf Seite legen kann. Tiere brauchen über Jahre oder sogar Jahrzehnte viel Zeit und Aufmerksamkeit!

Welches Tier passt zu wem?

Wenn es um die Frage geht, welches Tier man sich anschafft, hat so jeder sein Lieblingstier. Der eine liebt Katzen, der andere Hunde und Kinder hätten oft gerne einen Hamster oder ein Meerschweinchen. Die Wahl eines Tieres muss wohl überlegt sein, denn nicht immer passen die Wohnverhältnisse zum Tierwunsch. So stellen sich viele wichtige Fragen: Sind für einen Hund genug Auslaufmöglichkeiten in der Nähe? Soll die Katze im Haus leben oder Freigänger sein? Will ich ein Tier zum Knuddeln oder nur eines zum Angucken?

Checkliste machen

Bevor ein Tier angeschafft wird, sollte die ganze Familie zusammen eine Checkliste erstellen. Sobald man einig ist, welches Haustier es sein soll, muss genau durchgespielt werden, wie der Alltag mit dem Tier aussehen könnte. Also beispielsweise: Wer kann wann mit dem Hund spazieren gehen? Wer ist zuhause, um Hund oder Katze zu füttern oder wer reinigt regelmäßig den Kaninchenstall oder das Katzenklo? Hat man überhaupt genug Zeit für ein Tier? Wie sieht es mit dem nötigen Platz aus? Ein ganz wichtiger Punkt ist auch die zuverlässige Versorgung in der Ferienzeit. Nicht alle Tiere kann man mit in den Urlaub nehmen, dann muss ein Nachbar oder vielleicht Oma und Opa auf das Tier aufpassen. Diese Situation sollte unbedingt im Vorhinein geklärt werden. Ebenso sind Allergien ein unterschätztes Problem, die viele Menschen gegen Hunde, Katzen aber auch gegen viele Nagetiere haben. Es gibt auch Menschen, die eine Federallergie haben und daher keinen Vogel halten können. Also am besten vorher einen Allergietest machen! Auch die Kosten, die ein Tier verursacht, also Futterkosten, Tierarztbesuche, Versicherung und evtl. auch Steuern gehören auf die Checkliste. Wer zur Miete wohnt, muss abklären, ob und welches Haustier laut Mietvertrag erlaubt ist.

Der richtige Zeitpunkt

Sollte nach reiflicher Überlegung klar sein, dass alles für ein Haustier spricht, ist es auf jeden Fall sinnvoll, das Tier dann zu holen, wenn zumindest einer aus der Familie viel Zeit für den neuen Hausbewohner hat. Alle nötigen Utensilien, wie Fressnapf, Leine, Körbchen oder Käfig sowie Futter sind am besten schon vor Ort, wenn der neue Hausbewohner einzieht. In der Eingewöhnungsphase benötigt jedes Tier zunächst einmal Ruhe, um sich an sein neues Heim zu gewöhnen. Stress und Krach sollten in der ersten Zeit möglichst vermieden werden.

Ein treuer Freund für Kinder

Wenn alle Voraussetzungen stimmen, spricht natürlich nichts gegen Haustiere, denn sie machen der ganzen Familie sehr viel Freude und stärken erwiesenermaßen das Verantwortungsbewusstsein von Kindern. Wer sich schon vor der Anschaffung des Tieres einige Gedanken macht, zeigt damit schon Verantwortung für das neue „Familienmitglied“. Studien haben sogar gezeigt, dass Kinder, die mit Tieren aufwachsen, ein besseres Sozialverhalten an den Tag legen und auch bessere schulische Leistungen abliefern. Außerdem lernen sie schon früh, Rücksicht zu nehmen und entwickeln ein Verständnis für andere Lebewesen. Auch das Immunsystem von Kindern, die mit Haustieren leben, scheint stärker zu sein. Für viele Kinder ist ein Haustier auf jeden Fall ein „treuer Freund“ und manchmal auch  ein wichtiger „Gesprächspartner“.

Eine unüberlegte oder übereilte Anschaffung eines Haustieres sollte aber unbedingt vermieden werden, denn sie schadet letztendlich nicht nur dem Tier, sondern auch den Menschen. Denn wenn man sich von einem liebgewonnenen „neuen Freund“ wieder trennen muss, ist dies meist sehr traurig. Leider gibt es dennoch immer wieder Menschen, die sich Hals über Kopf ein Haustier anschaffen und es dann beispielsweise zu Beginn des langersehnten Urlaubs wieder weggeben. Daher sind die Tierheime gerade in der Ferienzeit dann oft überfüllt. Das müsste nicht sein, wenn sich jeder vor der Anschaffung eines Hautieres darüber Gedanken macht. Also Checkliste nicht vergessen, denn Tiere verdienen einen respektvollen Umgang und zwar ein Tierleben lang!

Fridolin: „Checkliste nicht vergessen!“

Checkliste

  • welches Haustier kommt in Frage?
  • wer versorgt das Tier im Alltag?
  • hat man überhaupt genug Platz?
  • wohin mit dem Tier im Urlaub?
  • sind Nachbarn oder Verwandte bereit, aufzupassen?
  • welche Kosten entstehen?
  • hat jemand eine Allergie?
  • sind Haustiere lt. Mietvertrag erlaubt?
Skip to content