Immer weniger Kinder und Jugendliche lesen „richtige“ Bücher. Einer der Gründe dafür ist die verstärkte Nutzung von Tablets oder Smartphones und natürlich auch die sozialen Netzwerke.
Kleine Kinder finden es aber immer noch toll, wenn sie von ihren Eltern eine Gutenacht-Geschichte vorgelesen bekommen. Tatsächlich greifen Kleinkinder auch heutzutage immer noch gerne zu einem Bilderbuch und lesen dann auch später sehr gerne in „richtigen“ Büchern. Je älter die Kinder aber werden, desto geringer ist bei vielen das Interesse, ein Buch zu lesen. Das liegt unter anderem auch daran, dass Fernseher, Handy und Tablet irgendwann einfach interessanter werden. So entwickeln sich leider viele Kinder und Jugendliche zu echten Lesemuffeln, die dann später auch als Erwachsene nicht mehr so gerne Bücher oder „Gedrucktes“ lesen. Das ist sehr schade, denn Lesen bildet nicht nur, man lernt dabei auch, sich gut auszudrücken und seine eigenen Gedanken besser in Worte zu fassen. Das ist nicht nur im Schulalltag, bei der Ausbildung oder im Studium sehr hilfreich, sondern ein ganzes Leben lang.
Lesen in Zeiten des Internets
Das Leseverhalten hat sich durch das Internet sehr verändert, das gilt für Kinder und Jugendliche, aber auch für Erwachsene. Tatsache ist, dass man beim „Online-Lesen“ Texte eher überfliegt und sie nicht so konzentriert wahrnimmt. Hinzu kommen noch eingeblendete Links und Werbung, die zusätzlich ablenken. So werden viele Informationen meist sehr schnell gelesen und nur oberflächlich aufgenommen. Überhaupt muss das Gehirn heutzutage viel mehr Informationen verarbeiten als früher, da es rund um die Uhr mit Online-Nachrichten und Neuigkeiten „gefüttert“ wird. Forscher haben herausgefunden, dass Menschen, die einen Text auf einem Bildschirm lesen, diesen schlechter verstehen, als wenn sie ihn „gedruckt“ lesen würden. Auch Nutzer von E-Books stellen fest, dass es zwar sehr praktisch ist, Bücher auf dem E-Book zu lesen, man aber den Inhalt später nicht mehr so wiedergeben kann, wie nach dem Lesen einen „echten“ Buchs. Dasselbe gilt für Zeitungen. Die Informationen, die man in einer Zeitung oder Zeitschrift liest, bleiben besser im Gedächtnis als Nachrichten, die man online liest.
Konzentrations- und Intelligenztraining
Es spricht natürlich nichts dagegen, die digitale Welt für Nachrichten und Neuigkeiten zu nutzen, um sich auf die Schnelle über ein Thema zu informieren. Doch im Vergleich zum schnellen Lesen kurzer Informationen, fördert das intensive Lesen eines Buches oder eines Zeitungsartikels nicht nur die Konzentrationsfähigkeit, sondern ist auch ein echtes Gehirntraining, denn das Gedächtnis muss Personen und Handlungen behalten und logische Zusammenhänge herstellen.
Bücher ins Urlaubsgepäck
Wie wäre es also, in den Sommerferien mal einen Gang zurückzuschalten, ein richtiges Buch zur Hand zu nehmen und in eine schöne Geschichte oder einen spannenden Roman „einzutauchen“? Hierbei wird ja auch die Fantasie wieder so richtig angekurbelt. Wichtig ist allerdings, in einer solchen „Lese-Auszeit“ das Handy einfach mal beiseite zu legen und sich nicht durch Mails oder Nachrichten ablenken zu lassen. Vielleicht wird aus dem einen oder anderen Lesemuffel ja doch noch ein kleiner Bücherwurm. Viele tolle Infos rund ums Lesen sowie Lesetipps für Erstleser findet man unter www.stiftunglesen.de
Wie können Eltern ihren Kindern das Lesen schmackhaft machen?
- Fangen Sie schön früh mit Bilderbüchern an und lesen Sie Ihren Kindern möglichst oft etwas vor. Stoppen Sie an einer spannenden Stelle und lesen erst am nächsten Tag weiter.
- Erzählen Sie ihrem Kind von ihren eigenen Leseerfahrungen und machen sie es so neugierig auf das eigene Lesen.
- Lesen sie auch öfters mal ganz nebenbei etwas Interessantes aus einem Buch oder einer Zeitung vor.
- Lassen Sie Ihr Kind eine Geschichte erzählen und schreiben Sie diese auf. Falls das Kind schon lesen kann, wird es den eigenen Text ganz bestimmt selber lesen wollen.
- Gehen Sie mit gutem Beispiel voran und lassen Sie selber auch Handy und Co. links liegen, wenn Sie in ein Buch vertieft sind.
- Wichtig ist, das Lesen nicht zum Zwang zu machen, sondern einfach Lust darauf zu machen.
Fridolin: „Lest doch einfach das Fridolin-Magazin, denn das macht auch schlau!“