Bei üblichen Erkältungssymptomen ist ein Antibiotikum meist wirkungslos.
Das Fieber steigt, die Eltern sind in Sorge. Husten, Schnupfen, Halsschmerzen: Rasch zum Kinderarzt, damit Sohn oder Tochter sich nicht unnötig quälen müssen. Häufig schickt der Kinderarzt die Eltern mit einem Antibiotikum nach Hause.
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Doch bei den üblichen Erkältungssymptomen ist das Antibiotikum meist wirkungslos: Antibiotika wirken nur gegen Bakterien, nicht gegen Viren. Antibiotika sind Medikamente, die das Wachstum von Bakterien hemmen und diese abtöten.
An die Nebenwirkungen von Antibiotikum denken
Aber auch für Ärzte ist die Unterscheidung nicht immer leicht, ob es sich um eine bakterielle oder eine virale Infektion handelt. Ist die Lage unklar, geht man auf Nummer sicher. Und viele Eltern pochen darauf, dass ihre Kinder ein Antibiotikum bekommen; Sie wollen verhindern, dass durch eine zu späte Behandlung Schäden für Sohn oder Tochter entstehen. Bei den Drei- bis Sechsjährigen ist es sogar jedes zweite Kind, das mindestens einmal pro Jahr ein Antibiotikum einnimmt, so der Faktencheck Gesundheit der Bertelsmann Stiftung.
Unbedingt notwendig sind Antibiotika bei einer bakteriellen Lungenentzündung, einer Hirnhautentzündung, Harnwegsinfektionen und einer eitrigen Mandelentzündung. Richtig angewendet, verkürzen Antibiotika die Krankheitsdauer. Besonders oft werden die Mittel allerdings eingesetzt bei fiebrigen Erkältungen sowie bei Hals- und Mittelohrentzündungen. Dabei muss man bei der Frage nach dem Nutzen von Antibiotika immer auch mögliche Nebenwirkungen betrachten: Übelkeit, Durchfall und Hautausschlag. Gerade bei Kleinkindern keine Kleinigkeit. Hinzu kommt die Sorge wegen der zunehmenden Resistenz gegen Antibiotika.
Beobachten und Abwarten
Bei den meisten Kindern ist es am besten, zwei bis drei Tage abzuwarten, ob sich die Beschwerden von selbst bessern und dann zu entscheiden, ob Antibiotika eingesetzt werden. Dies hilft, Nebenwirkungen zu vermeiden. Zudem können Schmerzmittel die Beschwerden rascher lindern als Antibiotika. Eine ärztliche Nachkontrolle ist bei dieser Methode des „Beobachtens und Abwartens“ sinnvoll.
Hausmittel gegen Wehwehchen
- Warme Flüssigkeiten wie Tee wirken bei einer Erkältung wahre Wunder.
- So unterstützt Hühnersuppe den Heilungsprozess kleiner Schnupfnasen.
- Inhalieren mit einer Kochsalzlösung oder Kamille ist ein bewährtes Hausmittel bei Schnupfen. Die angegriffenen Schleimhäute werden besser durchblutet, befeuchtet und gereinigt.
- Gegen Husten hilft ein Zwiebelsaft. Zwei Zwiebeln in Scheiben schneiden und in einem halben Liter Wasser eine Stunde aufkochen. Sechs Stunden ziehen lassen und mit einem Sieb den Saft abgießen. Etwas Honig dazugeben (nicht bei Kindern unter einem Jahr). Ein bis zwei Esslöffel über den Tag verteilt einnehmen.
- Gegen Halsschmerzen helfen Quarkwickel. Quark auf ein Tuch streichen und auf den Hals legen. Den Wickel mit einem Wollschal befestigen und mehrere Stunden einwirken lassen.
Quelle: djd/ab