Welche Tragehilfe ist die richtige für mich?

Kinder werden schon seit jeher als sogenannte aktive Traglinge geboren. Das heißt, dass es tief im Bedürfnis eines Säuglings verankert ist, ganz nah am Körper von Mama oder Papa gehalten zu werden.

Gerade im Hinblick auf das Erleben der Natur hat das Tragen auch ganz praktische Aspekte. Denn mit dem Sprössling vor dem Bauch oder auf dem Rücken lassen sich unkompliziert Ausflüge ins Grüne, ans Meer oder in die Berge unternehmen, die mit dem Kinderwagen nicht so einfach möglich wären. Doch Babytragehilfen gibt es in vielen Varianten und Preisklassen.
Welche Arten gibt es und eignet sich für mich? Full Buckle, Half Buckle oder Wrap Conversion…? Wir helfen durchs Fachjargon.

Tragetücher

Tragetücher werden nur gebunden, daher passen diese immer und können unterschiedlich je nach Bindung angepasst werden. Für die Bindetechnik braucht man Übung. Das Tuch sollte immer genau und festgebunden werden, wodurch das Anlegen etwas länger dauern kann. Am besten lässt man es von einer Hebamme oder bei einer Trageberatung zeigen. Es gibt sowohl elastische als auch gewebte Tragetücher.

  • Elastisches Tragetuch: Es ist viel dehnbarer als ein gewebtes Tragetuch. Der große Unterschied zum gewebten Tragetuch ist, dass es aufgrund der Elastizität vorgebunden werden kann. Soll heißen, dass man das Tragetuch komplett fertig binden und dann das Baby ins Tuch setzen kann. Du kannst Dein Baby immer wieder rein- und rausnehmen, ohne das Tuch neu zu binden.
  • Gewebte Tragetücher: Diese können in unterschiedlichen Bindeweisen einlagig oder mehrlagig gebunden werden und unterschiedlich dick sein. Das Kind ist fester am Körper und wirkt besser gestützt als in einem elastischen Tuch – gerade bei höherem Gewicht. Festgezogen und gestrafft wird das gewebte Babytragetuch, wenn das Baby im Tuch eingebunden ist.
  • Ring Sling: Der ist ein Tragetuch, an dessen Ende zwei gleichgroße Metallringe vernäht sind. Das Ende des Tuchs wird zur Befestigung durch die beiden Ringe geführt und kann so nach Bedarf strähnchenweise festgezogen werden. Somit ist der Ring Sling eine praktische und schnell anzulegende Alternative zum Tragetuch.

Tragehilfen

  • Bei der Halfbuckle-Trage (Halfbucke = Halbschnalle) handelt es sich um eine Tragehilfe, die am Hüftgurt meist eine Schnalle oder einen Klettverschluss zum Schließen hat. Die langen Schulterträger sind meist weich gepolstert und werden ähnlich wie beim Tuch über die Schultern gelegt und dann unter dem Po entlang gebunden. Sie eignet sich auch für unterschiedlich große Eltern, da der Hüftgurt schnell angepasst und die Träger individuell gebunden werden.
  • Mei Tei: Viele Halfbuckle-Tragen werden auch als Mei Tai bezeichnet. Der Mei Tai kann
    auf dem Bauch, der Seite und dem Rücken getragen werden, nicht aber alle Halfbuckle-Tragen.
  • Wrap Conversion: Diese Tragehilfe ist im Grunde ein Mei Tai, bei der die Träger aber nicht gepolstert sind sondern komplett aus einem Tragetuchstoff gefertigt wurden und breit aufgefächert werden können. Dadurch kann das Gewicht gleichmäßig auf Rücken und Schultern verteilt werden. Der Hüftgurt sowie die Schulterträger werden aber genauso wie beim Mei Tei mit Knoten geschlossen.
  • Die Fullbuckle-Trage (Fullbuckle = Vollschnalle) wird gerne als Rucksack-Trage bezeichnet, da die Träger und der Bauchgurt durch Schieberegler in der Größe verstellt und durch einen Klickverschluss geschlossen werden. Die Fullbuckle-Trage kann sehr schnell an- und abgelegt werden – vorausgesetzt, diese Tragehilfe nutzen keine zwei sehr unterschiedlich große Eltern,
    denn dann muss jede Schnalle neu eingestellt werden.
  • Der Onbuhimo ist für Kinder gedacht, die schon selbstständig sitzen können. Er besitzt
    keinen Bauchgurt und wird hauptsächlich als Rückentrage genutzt. Somit eignet er sich
    super für ermüdete Kinder, die kurze Strecken laufen können. Die Schultergurte werden wie
    bei einem Rucksack angelegt.

Egal ob dein Baby im Tragetuch oder einer anderen Tragehilfe sitzt, du solltest darauf achten, dass es bequem und physiologisch in der Anhock-Spreiz-Haltung (ASH) sitzt und dabei auch gut gestützt wird. Damit diese Sitzhaltung gewährleistet werden kann, sollte der Steg per Klett, Kordelband oder Zugschnallen so eingestellt werden, dass er einen Finger breit vor den Kniekehlen endet.

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