Interview mit Peter Arz
Ob Smartphone, Tablet oder Fernseher – Medien lassen sich aus unserem Alltag nicht mehr wegdenken. Es gibt unendliche Möglichkeiten zur Datenverwendung und Verbreitung, wodurch man schnell den Überblick über die Gefahren und Risiken verliert, die die Internetnutzung mit sich bringen kann. Auch Kinder kommen meist schon im jungen Alter in Kontakt mit Medien.
Bilder posten
Die meisten Eltern werden die Verlockung kennen, den süßen Schnappschuss des eigenen Kindes mit Freunden und Familie zu teilen. Entweder man lädt es im WhatsApp Status hoch oder auf dem Instagram- oder Facebook-Profil, je nachdem wie aktiv man selbst in den Sozialen Medien ist. „Wichtig ist, dass man sich aller Konsequenzen bewusst ist, die gepostete Bilder mit sich bringen. Solche Fotos können auch Jahre später noch wiedergefunden werden“, erklärt Peter
Arz, Kriminalhauptkommissar aus der Abteilung Kriminalprävention bei der Polizei Aachen. Eine zusätzliche Gefahr sind Bearbeitungsprogramme, die Bilder verunstalten oder in „Witze“ verwandeln können. Auch wenn man Bilder in Familiengruppen teilt, sollte man zuvor klar
kommuniziert haben, dass die Bilder privat bleiben. „Nacktbilder sind immer ein absolutes No-Go, auch in Familiengruppen“, sagt Arz.
Wann ein Smartphone erlauben?
Bereits 50% der Schülerinnen und Schüler des 4. Schuljahres besitzen ein Handy. „Ab der weiterführenden Schule ist ein guter Zeitpunkt erreicht, um den Kind ein eigenes Smartphone zu erlauben“, findet Peter Arz. Wichtig sei, die Mediennutzung des Kindes zu begleiten und das eigene Kind offen für die Gefahren des Internets zu sensibilisieren. „Das Handy sollte unbedingt passwortgeschützt sein und die Eltern kennen das Passwort natürlich“, stellt Arz klar. Außerdem sollte man seine Kinder nicht selbst Apps herunterladen lassen. Besonders bei Social Media Apps ist es sehr sinnvoll, auf das angegebene Mindestalter zu achten. Es gibt auch Programme, die bei der Überwachung der Mediennutzung helfen können, jedoch ist es auch wichtig, dem eigenen Kind immer eine gewisse Privatsphäre zu lassen und dass die Kommunikation zum Kind auf
Vertrauen basiert. Eine tolle Möglichkeit zur Kommunikation bietet außerdem ein „Medienvertrag“ (www.mediennutzungsvertrag.de/). Hier einigen sich Eltern und Kind auf einige Regeln und Abkommen in Bezug auf die Mediennutzung, die sie dann unterschreiben. Neben zeitlichen Regelungen und dem Verständnis, nicht einfach irgendwelche Apps zu installieren, kann man sich beispielsweise auf freundliches Benehmen in Chats einigen und darüber
aufklären, dass das Kind keine Fotos von sich oder anderen verschickt und Bescheid sagt, sollte es unangebrachte Nachrichten oder Bilder bekommen.